Made in Germany Zwei
Sprengel Museum / Hannover / 17.5. – 19.8.2012
Internationale Kunst in Deutschland
Kuratorinnen und Kuratoren von „Made in Germany Zwei“ sind Susanne Figner, Martin Germann, Antonia Lotz, Kathrin Meyer, Carina Plath, Gabriele Sand, Kristin Schrader, Ute Stuffer und René Zechlin. Verantwortlich für die Ausstellung sind die Direktoren Ulrich Krempel (Sprengel Museum Hannover), Veit Görner (kestnergesellschaft) und René Zechlin (Kunstverein Hannover).
KÜNSTLER:
Saâdane Afif, Ulf Aminde, Rosa Barba, Alexandra Bircken, Shannon Bool, Mike Bouchet, Ulla von Brandenburg, Matti Braun, Nina Canell, Marieta Chirulescu, Keren Cytter, Natalie Czech, Simon Denny, Jan Paul Evers, Omer Fast, Max Frisinger, Simon Fujiwara, Cyprien Gaillard, Gregor Gleiwitz, Dirk Dietrich Hennig, Benedikt Hipp, Olaf Holzapfel, Sven Johne, Keller / Kosmas (Aids-3D), Kitty Kraus, Alicja Kwade, Marcellvs L., Alon Levin, Klara Lidén, Agata Madejska, Michael Pfrommer, Mandla Reuter, Reynold Reynolds, Nina Rhode, Bernd Ribbeck, Michael Riedel, Ricarda Roggan, Julia Schmidt, Kathrin Sonntag, Helen Verhoeven, Jorinde Voigt, Suse Weber, Susanne Winterling, Alexander Wolff
Olaf Holzapfels Werk bewegt sich zwischen Skulptur, Fotografie und Malerei. Ausgangspunkt seiner Untersuchungen ist häufig der urbane Raum, dessen Strukturen und Zwischenräume, die er auf ihre Entstehung und Erscheinung befragt. In seinen Bildern treten hintereinander geschichtet dichte Räume auf, die Metropolen ebenso wie Computeroberflächen assoziieren lassen. Die rhythmische Bewegtheit der komprimierten Bildräume suggeriert eine komplexe und wandelbare Realität.
In seinen Installationen aus flexiblen ineinander verschachtelten Hartkarton-Pappen entwickelt Holzapfel labile Architekturen und Behausungen. Mit farbigen Polyamidfäden werden die in einer Art Stecktechnik zu riesigen Objekten zusammengesetzten Elemente im Raum fixiert und zu optischen Raumzeichnungen verspannt. Neben Hartfaserpappe als Material des Provisorischen verwendet Holzapfel auch eine Naturfaser, die von der indigenen Ethnie „Wichi“ in Nordargentinien hergestellt wird. Das igluförmige Zelt aus netzartigem Gewebe ist mit abstrakter Ornamentik überzogen und verweist – ebenso wie der Einbezug von traditionellen Strohseilen in seinen Reliefs – auf den fruchtbaren Transfer von Kulturtechniken. Auch die architektonischen Konstruktionen aus Holzbalken zitieren in ihrer handwerklichen Bauweise einen klassischen Zweig der Zimmermannskunst und nehmen in ihrer Gestalt zugleich Bezug auf konstruktivistische Modelle utopischer Architektur. Die Installation enthält serielle Formelemente, die erst in den 1960er Jahren Eingang in die Geschichte der Skulptur gefunden haben, und vollzieht einen Spannungsbogen von Skulptur und Architektur, Tradition und Avantgarde. (https://www.madeingermanyzwei.de)