Junkyards
Halle 9 / Leipzig / 6.9. – 30.11.2019
Screening at Halle 9, Black Box | Techne Sphere Leipzig
Der Film „Junkyards“ (engl. Schrottplatz) wurde an 3 Kibbuzim in Israel gedreht. Er bezieht sich auf „Die Gärten der Malka Haas“, eine von der israelischen Pädagogin entwickelte Spielmethode. Dabei lernen Kinder über das performative Spiel mit Alltagsgegenständen die Welt erfassen und verstehen. Der Schrott wird zu neuen Formationen geordnet und damit wird der Raum und die Beschaffenheit von Gegenständen im Spiel erfahrbar gemacht. Olaf Holzapfel beobachtete spielende Kinder auf den Junkyards über drei Jahre lang und erfasste diesen Ort mit der Kamera. Holzapfel ordnet den Raum, der beim Projizieren des Films auf der Leinwand entsteht neu, indem er verschiedene Ausschnitte als eine Art Choreografie aneinander fügt. Holzapfel sagt dazu: „Für mich ist interessant, dass die Kinder die Welt von realen Gegenständen permanent umformatieren, ihre Hierarchien spielerisch beseitigen und neu interpretieren. Die Artefakte wirken teilweise wie zeitgenössische Kunst – ohne deren Referenzsystem. Die Welt wird hier vor allem von ihrem physischen Hintergrund aus “begriffen” und neu “verhandelt”, die Kinder praktizieren Gesellschaft.“
Immer wieder taucht im Film die Farbe Rot auf und verweist auf das Rot der Ausstellung Geist und Materie von Rupprecht Geiger. Doch nicht nur im Rot ergeben sich Bezüge zu dem Werk von Geiger, auch in den Formen der abgebildeten Gegenstände. Und hier schließt sich der Kreis zum Bau Oscar Niemeyers, der die weiße, kugelförmige Sphere an einen rötlichen, rechteckigen Bau setzte. (www.technesphere.de)