TIEFE UND FLÄCHE. Im Dialog: Olaf Holzapfel und das wissenschaftliche Tableau

27.9.-1.12.24 / Oktogon der HFBK / Dresden

Ausgangspunkt der Ausstellung „TIEFE UND FLÄCHE“ sind die über 40 universitären Lehr- und Forschungssammlungen der Technischen Universität Dresden und der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Diese Sammlungen enthalten Modelle, Lehrtafeln, Moulagen, Präparate und Objekte weiterer Gattungen, die über die letzten 200 Jahre hinweg mit speziellen didaktischen oder wissenschaftlichen Absichten für die Lehre und Forschung angefertigt oder zusammengetragen wurden. Die Ausstellung setzt den Fokus auf die bisher wenig beleuchtete Gattung des Tableaus: Schautafeln oder -kästen mit Arrangements von Exponaten.
Im Zusammenspiel mit diesen „Objekt-Tableaus“ sind eigens für das Projekt geschaffene und arrangierte Werke des Künstlers Olaf Holzapfel (*1967 in Dresden, lebt in Berlin) zu sehen. Er zeigt neben Skulpturen, Gemälden, Werken mit Naturmaterialien wie den „Heubildern“ und Modellen der vergangenen 20 Jahre auch eine neue Fachwerk-Arbeit. Die Ausstellung beleuchtet aus mehreren Blickwinkeln das Tableau als Ordnungs- und Zeigeform sowie Holzapfels künstlerische Bezugnahme darauf. Diese Begegnung mit den historischen „Objekt-Tableaus“ eröffnet neue Perspektiven auf zeitgenössische Lebensräume und ihre Geschichte, auf jenes „Dazwischen“ im Verhältnis von Mensch, Natur, Ding und Zeit.

Für das Pentagon-West hat Holzapfel eine Präsentation konzipiert, die Acrylglas-Faltungen, Digital-, Heu- und Strohbilder, Gemälde sowie eine fotografische Serie zu einem Japan-Aufenthalt zusammenbringt. Unter Einbeziehung von Modellen aus der Mathematischen Sammlung und Herbarbelegen aus der Sammlung des Botanischen Garten der Technischen Universität Dresden sowie Werken des Installations- und Konzeptkünstlers Franz Erhard Walther (*1939 in Fulda, lebt und arbeitet in Fulda) und der Glaskünstlerin Veronika Beckh (*1969 Forchheim, lebt in Berlin) sind drei künstlerische Tableaus entstanden. Unter den Überschriften „Pflanzen“, „Geometrische-Mathematische Formen beziehungsweise Formen mit Gravitation“ sowie „Information und Raumzeichnung“ setzen diese sich mit elementaren Aspekten von Weltbildung auseinander. Zu den behandelten Themen gehören die Herausbildung der ‚digitalen Welt‘ und die gleichzeitige Infragestellung von Produktions- und Lebenspraxen vor dem Hintergrund der Klimakrise und gesellschaftspolitischer Neuordnungen.

Im Herzstück der Ausstellungshalle schließlich begegnen sich die wissenschaftlichen und künstlerischen Exponate und werden in einem raumgreifenden Fachwerk von Olaf Holzapfel als begehbares Tableau gefasst. Hier sind unter anderem auch eine dreiteilige Arbeit von Karl-Heinz Adler (1927–2018) sowie das Modell eines Wassergöpels aus der TU Bergakademie Freiberg zu sehen.
(Text: TU Dresden)

KuratorInnen: Gwendolin Kremer, Kirsten Vincenz, Dr. Jörg Zaun 

Eröffnung: 26. September 2024, 19 Uhr, im Lichthof des Albertinum, Staatliche Kunstsammlungen Dresden

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